Bericht Südkurier – 05.05.2015
Regen? Ach was: Davon lassen sich die Gögginger ihr Bierfest nicht vermiesenRund 6000 Besucher finden an allen vier Tagen den Weg in das große Zelt. Sie kommen aus der ganzen Region zum 44. Bierfest in Göggingen und feiern kräftig.
Am Freitagnachmittag unterhielt die Stadtkapelle Ditzingen im Festzelt. Publikum hatten die Kapellen immer genug. Am Freitagnachmittag unterhielt die Stadtkapelle Ditzingen im Festzelt. Publikum hatten die Kapellen immer genug.
Nur das Wetter spielte nicht mit, ansonsten verlief alles in geordneten Bahnen: Das 44. Bierfest in Göggingen lockte das vergangene Wochenende über rund 6000 Besucher an. Dabei hatten Musikverein und Förderverein Göggingen ein Mammutprogramm zu bewältigen, wie von den Verantwortlichen zu erfahren war. „Nicht nur wir vom Musikverein haben das gestemmt. Auch die Einwohner haben uns unterstützt“, lobte die Vorsitzende Heike Fischer. „So ist das Fest wieder ein Erfolg geworden“, sagte sie.
Vom Zeltaufbau bis zum Abbau standen immer freiwillige Helfer bereit oder stellten Maschinen und Geräte zur Verfügung. Aber auch während des Festes an den vier Tagen waren es rund 120 Personen, die den Festbetrieb am Laufen hielten und sich im Service für einen geordneten Ablauf einsetzten. „Und nicht zuletzt hatten wir an die 130 backfreudige Hausfrauen, die für das Kaffeegedeck die Vielzahl der Kuchen und Torten spendeten“, freute sich Heike Fischer. Es sei einfach großartig, wie die Unterstützung in dem Dorf mit seinen knapp 900 Einwohnern für das Bierfest zustande kommen würde.
Als mit Beginn des Festes auch der Regen einsetzte und die Wettervorhersagen über die gesamte Festdauer nicht die Besten waren, hatten die Verantwortlichen sich durchaus Sorgen gemacht, sagte auch der stellvertretende Vorsitzende Thomas Kempf. Doch das Bierfest in Göggingen habe Kult-Charakter und damit in der Region und darüber hinaus einen guten Namen. Das könne man schon an den Autokennzeichen auf dem Parkplatz erkennen.
Unterhaltung und gute Stimmung im Festzelt, egal ob für Jung oder Alt, ob bei Blasmusik oder mit der Band W.I.P.S. bei der Partynacht in Tracht, standen im Mittelpunkt beim 44. Bierfest. Aus allen Richtungen, vom Bodensee bis von der Alb waren am Samstag die weiblichen Partygäste in feschen Dirndln und die Jungs in buntkarierten Hemden und Lederhosen erschienen. Beifallstürme, Händeklatschen oder sich einfach sich im Trubel des mit rund 2000 Personen gut gefüllten Großzelts treiben zu lassen, all das machte die Partynacht aus. „Es ist einfach spitze“, waren sich die vier Dirndlmädchen aus Burladingen einig, die das erste Mal beim Bierfest in Göggingen waren. Kein Durchkommen war zeitweise an der Theke, wenn die Band mal eine kleine Pause einlegte und nach dem Gesang und Gejohle die Stimmbänder der jungen Besucher etwas ausgetrocknet waren.
„Es gab über die vier Tage ja nur Regen“, war von den Verantwortlichen zu hören, „doch durch unser ausgewähltes Unterhaltungsprogramm herrschte an allen Tagen eine Feststimmung im Zelt.“ „Viele Freunde und Bekannte sehen unser Fest als ein großes Freundschaftstreffen“, bemerkte Heike Fischer lachend und prostete dem Festlieferanten, der Hirsch-Brauerei mit ihrem Braumeister Theodor Jauch, mit einem Bier zu. Auch zum Abschluss am Sonntag, als der Musikverein Immenstaad zum Frühschoppen aufspielte, gab es beim Personal keine Ermüdungserscheinungen. Das Publikum war wiederum begeistert, applaudierte und forderte Zugaben, wie auch bei den Musikfreunden der Stadtmusik Todtnau, die sehr gerne nach Göggingen gekommen waren, wie zu erfahren war. Denn Heike Fischer stammt aus Todtnau im Schwarzwald und hat dort auch das Musizieren gelernt.So waren natürlich die Begrüßungsworte umso herzlicher und als Erinnerung an ihre alte Heimat, die sie nach ihrer Heirat vor 18 Jahren verlassen hatte, gab’s zur Stärkung etwas für Leib und Seele, nämlich ein großes Stück Schwarzwälder Speck mit einem original Schwarzwälder Brotlaib. Obwohl sich die Reihen im Zelt dann doch gelichtet hatten, waren es die Burgweiler Musiker, die nochmals für Fröhlichkeit sorgten, ehe mit Alleinunterhalter Karl Hänsler das 44. Bierfest seinen endgültigen Abschluss fand.
(c) Südkurier – Karl Mägerle
Bericht Schwäbische Zeitung 04.05.2015
Krauchenwies sgr Besser hätte die Stimmung nicht sein können – und dabei war es unwichtig, dass das Wetter nicht mitspielte. Die Menschen, die das riesige Zelt füllten, scheinen das kultige Bierfest zu lieben, das die Gögginger Vereine, dieses Jahr unter der Regie des örtlichen Musikvereins, zum 44. Mal veranstaltet haben. „Wir sind hochzufrieden“, sagte die Vorsitzende der Gögginger Musikkapelle, Heidi Fischer. „Wie man sieht, haben sich die Leute von Dauerregen und Matsch nicht davon abhalten lassen, hierher zu kommen.“
Der viertägige Festmarathon sei bestens verlaufen. Trotz widriger Umstände hätten die Besucherzahlen keine Wünsche offen gelassen. Dabei sprengt das weit in der Region bekannte und beliebte Bierfest mit seinen Dimensionen eigentlich die Kapazität des kleinen Ortes mit seinen rund 1000 Einwohnern. „Das geht nur mit Hilfe aller Vereine und vielen Einzelhelfern“, sagt Heidi Fischer über das übergroße Engagement der Menschen vor Ort.
Der Musikverein Göggingen und der Förderverein Musikverein Göggingen hatten wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, für jeden war das Passende dabeiu. Mit der Partynacht in Tracht, zwei Blasmusiktagen und einem Rockabend deckten die Veranstalter jeden Musikgeschmack ab. Dabei fiel auf, dass besonders die Jugend wohl Geschmack an der traditionellen Festtagskleidung ihrer Vorfahren gefunden hat. Und sogar die Schürzenbändersprache ist wieder geläufig: Je nachdem, auf welcher Stelle der Körpermitte die Schleife der Schürzenbänder sitzt, wird unter anderem signalisiert, ob man noch zu haben ist.
Auch die Jungs erschienen überwiegend in Lederhosen und Karohemd und demonstrierten damit im Gegensatz zu früher einen gewissen Stolz, zur ländlichen Jugend zu gehören. Insbesondere bei der Partynacht in Tracht am Samstagabend war dies zu spüren und zu sehen, denn die jungen Leute präsentierten sich selbstbewusst in Dirndl und Lederhosen. Für Unterhaltung sorgte die „W.I.P.S.“, eine Partyformation aus acht Musikern, die in der Regel nur auf großen Volksfesten wie den Cannstatter Wasen auftreten. Mit Stimmungsmusik, Ohrwürmern und Hits beinahe aller Musikrichtungen rissen die Stimmungskanonen auf der Bühne das Publikum derart mit, das die Leute schon vor 22 Uhr auf den Tischen tanzten.
Mit einer Lichtshow unterstrich die Truppe ihre Professionalität und traf mit jedem Song den Nerv der Besucher, die lauthals mitsangen, tanzten oder klatschend auf den Bänken standen. Obwohl es draußen wieder wie aus Kannen goss, nahmen die Besucherströme nicht ab. Die Gäste drängten trotz Matsch und Wasserlachen ins Zelt. Wäre es Sommer gewesen, hätte es in Göggingen vielleicht ein ländliches Woodstock gegeben.
(c) Schwäbische Zeitung, Susanne Grimm
Bericht Schwäbische Zeitung 01.05.2015
Göggingen sz Das Wetter hat es nicht gut gemeint mit den Freunden des Gögginger Bierfestes. Pünktlich zum Beginn des Fests am Donnerstagabend fing es an zu regnen, zwar mäßig, aber stetig. Und wenn steter Tropfen einen Stein höhlen kann, dann ganz sicher eine Wiese, die für die Gäste als Parkplatz dienen sollte.
Schon am ersten Abend mussten die ersten Autofahrer mit dem Traktor herausgezogen werden, erzählte Heidi Fischer, Vorsitzende des Gögginger Musikvereins, die das beliebte Bierfest ausrichtet. Das tat dem Besucheransturm aber keinen Abbruch. Wie in jedem Jahr war auch bei diesem 44. Gögginger Event zum Fassanstich das riesige Zelt brechend voll. Trotz des Dauerregens war auch am zweiten Tag, dem 1. Mai, an Besuchern kein Mangel. „Zuhause kann ich bei dem Wetter auch nur rumhocken“, sagte eine Besucherin, „das kann ich hier viel besser und hab noch Spaß dabei“. Sprach’s und gönnte sich einen kräftigen Schluck Weißbier, alkoholfrei natürlich: „Ich muss ja noch fahren.“
Andere, vorwiegend junge männliche Besucher, hatten bereits reichlich Hopfentee genossen. Einer schlief, den Kopf zwischen den leeren Bierkrügen auf dem Tisch liegend, den Schlaf des Gerechten. Der Nachmittag gehörte der Blasmusik. Die vielen Menschen nutzten das Beisammensein zu ausgiebigen Gesprächen, die man des Geräuschpegels wegen lauter führen musste. Die Auftritte der Musikkapellen aus der Region genossen ganze Familien, wobei insbesondere die ganz Kleinen fasziniert waren vom Rhythmus und den glänzenden Instrumenten. Mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund musste gestaunt und manchmal auch skeptisch dreingeblickt werden ob des ungewohnten Treibens überall.
Während bei Kaffee und Kuchen das Bein rhythmisch zur Musik wippte oder die Finger auf dem Tisch dem Schlagzeuger Konkurrenz machen wollten, ließ ein ins Genick fallender Tropfen den Blick zum Zeltdach wandern. Der Dauerregen hatte sich daran gemacht, die wasserabweisende Beschichtung der Beplanung zu besiegen, was er zwischenzeitlich in aller Gründlichkeit auch mit den Wiesen vor dem Festzelt gemacht hatte. So mancher Wagen hatte sich heillos in die aufgeweichte Grasnarbe gewühlt, so auch das der SZ-Schreiberin.
Nur mit viel Mühe und der Tatkraft einiger zur Hilfe eilender Gentlemen gelang es, das Auto aus dem Schlamm zu befreien. Einer der Helfer hatte trotz eigener Gehbehinderung geholfen, was ihm außer dem Dank der Fahrerin jedoch leider auch eine neue Bemusterung seines Outfits einbrachte. Über und über mit Schlamm bespritzt, doch gut gelaunt, ließ er sich anschließend ein Bier schmecken.
(c) Schwäbische Zeitung, Susanne Grimm